Description
Christian Bauer – Kandidatenzüge, Die Methode eines Großmeisters . ISBN: 9789492510679.
Vor diesem Buch, hatte ich bisher drei geschrieben, die sich allesamt mit Eröffnungen befassten. Als ich das Angebot erhielt Eines für Th inkers Publishing zu schreiben, hatte ich nicht wirklich eine Idee, über was ich aus dieser Thematik noch berichten könnte. Außerdem hatte ich Lust auf etwas ganz Neues (ok, ein bisschen neu — Ich bin nicht ganz verrückt). Die faule Seite in mir, schlug mir prompt eine Reihe meiner gesammelten Werke vor. Schließlich spiele ich durchschnittlich mehr als 100 Partien im Jahr, was statistisch die Chance erhöht, dass sich unter diesen einige Interessante finden lassen. Zumindest war dies meine Hoffnung…
So kam ich auf die Idee, die Partien nacheinander aus weißer und schwarzer Sicht zu betrachten. Meines Erachtens ein interessantes Konzept, da die Dinge, abhängig vom Standpunkt des Betrachters, häufi g sehr unterschiedlicherscheinen. Sieht man Videos von gemeinsamen Analysen der Top-Großmeister, fällt auf, dass sie häufi g eine völlig abweichende Einschätzung der ein und derselben Stellung haben. Jeder beansprucht die bessere Stellung für sich. Wahrscheinlich würden sie auch mit der anderen Farbe “Ihre Position” bevorzugen, während die Engine die gesamte Partie, relativ unbeeindruckt, von Anfang bis Ende als mehr oder weniger ausgeglichen bewertet ;). Es gibt eine lustige Anekdote, die einen Ex-Weltmeister involviert, der die selbe Stellung als besser für die entsprechende Seite einschätzte von der er sie betrachtete. Seine Begründung lautete: Er kannte die Pläne für beide Seiten!
Es sei angemerkt, dass es natürlich kaum möglich ist, eine absolut objektive Sicht auf die eigene Partie zu haben. Allein schon gewisse Charakterzüge, ob ein Mensch eher optimistische oder pessimistische Tendenzen hat, führt zur Unterschätzung bzw. Überschätzung der eigenen Pläne und Möglichkeiten. Eine Partie aus weißer Sicht und anschließend aus schwarzer Sicht zu betrachten hat die Idee, den angesprochenen subjektiven Anteil der Analyse zu minimieren, auch wenn der Eine oder Andere selbstverständlich mit einem Lager mehr sympathisieren wird.
Im Verlauf des gesamten Buches, verweise ich auf strukturelle Parallelen aus bekannteren Eröffnungen, um zu zeigen, wie Ideen übertragen werden können und wurden. Somit kann der Leser seine Fähigkeit der strukturellen Wiedererkennung trainieren. Beispielsweise hat die Stellung in Bauer-Valles im Kapitel 4 signifi kante Ähnlichkeit mit einer Hauptvariante im Trompowski. „Ich habe auch in der Analyse dieser Partien versucht, frühzeitig diverse Wege anzubieten, was dem Leser mit einem soliden sowie einem mehr ehrgeizigen Stil passen würde“.
Manchmal gibt es Entscheidungen, die objektiv nicht völlig zu rechtfertigen sind. In der Regel versuche ich immer zu gewinnen. Es stimmt jedoch, dass die Entscheidungen eines Profi s häufi g beeinfl usst werden können durch externe Faktoren, wie die Preise, der Zustand im Turnier oder das Prestige. Daher glaube ich, dass die von mir getroff enen Entscheidungen rational waren, und ich habe meiner Meinung nach, kein unvernünft iges Risiko genommen, „um auf jeden Preis zu gewinnen“.
Teaser – Christian Bauer – Kandidatenzüge
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